Am 3. Dezember wurde im „3. Raum“ in der Stendaler Innenstadt, temporäre Außenstelle für verschiedene Veranstaltungen der Hochschule Magdeburg-Stendal, die Fotoausstellung „Anderssein“ der Künstlerin Petra Kistner-Knobbe feierlich eröffnet.
Die atmosphärische Vernissage bot einen persönlichen Einblick in das Fotoprojekt, das sich intensiv mit Fragen zu Inklusion, selektiver Wahrnehmung und gesellschaftlichen Barrieren auseinandersetzt. Ein Teil des Teams des Kompetenzzentrums Inklusive Bildung Sachsen-Anhalt (KIB) war vor Ort und erlebte einen inspirierenden Abend mit vielen anregenden Gesprächen.
In ihrer Eröffnungsrede berichtete Petra Kistner-Knobbe von der Entstehung ihres Projekts und der Idee, das Thema „Anderssein“ sichtbar zu machen. Sie sagte:
„Ich wollte sichtbar machen, wie es sich anfühlt, anders zu sein – mit all den Barrieren, über die man im Alltag stolpert, den sichtbaren und den unsichtbaren. Meine Bilder laden dazu ein, genau hinzuschauen und wahrzunehmen, was wir oft übersehen.“
Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung von Dirk Hoffmann, der mit seinem Blaswandler eine eindrucksvolle Verbindung zwischen Klang, Wort und Bild schuf.
KIB-Impulse für mehr Barrierefreiheit in der Ausstellungspraxis
Das Kompetenzzentrum Inklusive Bildung Sachsen-Anhalt begleitete die Vorbereitung der Ausstellung mit dem Ziel, das Projekt möglichst zugänglich zu gestalten und Barrieren zu reduzieren. Die Zusammenarbeit zeigte, wie viel Detailarbeit notwendig ist, um kulturelle Angebote inklusiver zu gestalten.
Zwei konkrete barrierefreie Elemente wurden durch die gemeinsame Vorbereitung umgesetzt:
- Eine Ausstellungsbeschreibung in Brailleschrift
- Eine Audiodeskription, die per QR-Code abrufbar ist
Diese Angebote ermöglichen Besucherinnen und Besuchern mit unterschiedlichen Bedarfen einen eigenständigen Zugang zur Ausstellung.
Gleichzeitig machte die Vorbereitung deutlich, dass die Vernissage selbst aufgrund der baulichen Gegebenheiten nicht barrierefrei erreichbar war: Der „3. Raum“ am Winckelmannplatz ist nur über mehrere Stufen zugänglich. Die Zusammenarbeit führte jedoch dazu, dass Barrierefreiheit künftig systematischer bei Ausstellungen der Hochschulbibliothek mitgedacht wird.
KIB-Mitarbeiterin Sandra Rodwell betont:
„In der Vorbereitung haben wir gemerkt, wie viel Detailarbeit notwendig ist, um eine Ausstellung wirklich barrierearm zu gestalten. Dass unsere Impulse zu mehr Zugänglichkeit beigetragen haben, freut uns sehr, besonders, weil wir erlebt haben, wie ernst die Hochschulbibliothek dieses Thema nimmt.“
Ausstellung ab 4. Dezember in der Hochschulbibliothek
Seit dem 4. Dezember ist „Anderssein“ in der Hochschulbibliothek am Campus Stendal zu sehen. Damit steht die Ausstellung nun an einem zentralen und barrierefreien Ort zur Verfügung.
Organisatorin Sibylle Wegener beschreibt die Zusammenarbeit:
„Die Zusammenarbeit mit der Künstlerin und dem KIB hat unseren Blick auf inklusive Kulturarbeit nachhaltig erweitert. Wir möchten künftig noch konsequenter Barrierefreiheit in unsere Ausstellungsplanungen einbeziehen, damit Kunst für möglichst viele Menschen zugänglich wird.“
Die Ausstellung greift Themen auf, die in der Vision des KIB verankert sind: Barrieren sichtbar zu machen, Perspektiven von Menschen mit Behinderungen einzubeziehen und gesellschaftliche Teilhabe weiter zu stärken .
Besuchsinformationen
Die Ausstellung „Anderssein“ ist bis Ende Januar in der Hochschulbibliothek am Campus Stendal zu sehen. Der Eintritt ist frei, der Zugang barrierefrei.
Barrierearme Angebote:
- Braille-Ausstellungsbeschreibung
- Audiodeskription via QR-Code
Öffnungszeiten:
Mo.- Fr. 9-19 Uhr
Hochschule Magdeburg-Stendal
Bibliothek
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